Thomas Sigwald

ALEXANDER OBERHOLZER alias Zirkusdirektor Oberholzer

Foto ©Julia Wesely

Der Wiener Thomas Sigwald besuchte und absolvierte als erster Maturajahrgang die Fremdenverkehrsschulen Wien mit einem Abschluss als Touristikkaufmann.

Aber die darstellende Kunst war schon von Anfang an ihn ihm. Noch während der Schulzeit drehte Sigwald bereits etliche abendfüllende Spielfilme auf Super 8, gewann damit auch Auszeichnungen.

So war eine Schauspielausbildung nur konsequent. Er schaffte es ans Max-Reinhardt-Seminar, wo seine Lehrer Susi Nicoletti, Erni Mangold, Karl Heinz Hackl und Sammy Molcho hießen.

Nach Auftritten im Salzburger „Jedermann“ und einer Hauptrolle in einem Peter Patzak-Film „Die Försterbuben“ sowie einigen Zwischenstationen kam er als Schauspieler ans Linzer Landestheater, wo man ihm bald auch Inszenierungen und Schauspielimprovisationen an diversen Schulen anvertraute.

Inspiriert durch die Rolle des Judas in „Jesus Christ Superstar“ trat der Gesang in sein Leben, r machte seine Ausbildung bei Althea Bridges, Illko Natchev und Ron Schneider. Und so wurde er Mitwirkender in der deutschsprachigen Erstaufführung von „Les Miserables“(Feuilly/Enjolras) am Wiener Raimundtheater, begann seine Gesangskarriere.

Die Vielseitigkeit aber blieb. Thomas Brezina holte ihn als Sprecher zum Kinderfunk, auch Hörspielen verlieh er seinen stimmlichen Charakter.

Und wieder war es Linz, wo er dann aber als lyrischer Tenor erstmals die großen Partien seines Fachs sang: Tamino, Belmonte, Don Ottavio, Fenton, Werther, Flamand, aber auch Operettenhauptrollen.

Nach fünf Jahren folgte eine Karriere als Freischaffender. Auch die Operette wurde mehr und mehr ein Schwerpunkt. Sigwald zählt noch heute zu den authentischen Interpreten des so schweren „leichten Genres“. Staatstheater am Gärtnerplatz, Landestheater Salzburg, Tiroler Landestheater, Opernhaus Graz, das Berliner Metropol, Bühne Baden, Semperoper Dresden und schließlich die Volksoper Wien gehörten zu seinen Stationen, wo er mit Partien wie Eisenstein, Graf Zedlau, Rosillion, Barinkay, Tassilo, Sou Chong etc., reüssieren konnte.

Daneben folgten viele Konzerttourneen bis hin nach Australien, Japan und ins New Yorker Lincoln Center. Die Bregenzer Festspiele holten ihn als Jaquino in ihrer Fidelio-Produktion.

Während seiner Zeit als Ensemblemitglied der Wiener Volksoper begann Sigwald sich auch mehr und mehr als Produzent zu betätigen. Er entwickelte sein erstes und höchst erfolgreiches Musikkabarett „operettts“, dass es 2017 sogar bis nach Toronto/Kanada schaffte. Es folgte das Weihnachtskabarett „ HO HO HO“, in dem Sigwald wieder seine Möglichkeiten als Schauspieler und Sänger voll  ausschöpfen konnte.

Seit 2008 inszeniert Thomas Sigwald neben seiner Tätigkeit als Sänger und Produzent auch Industriefilme und war künstlerischer Leiter des Großevents „100 Jahre Modul“ der Wirtschaftskammer Wien an der Tourismusschule Wien, den er auch moderierte.

2010 war Thomas Sigwald künstlerischer Leiter des Festivals in der „Kultur Residenz Zögernitz“, einem Biedermeier-Konzert- und Theatersaal in Döbling, wo bereits Johann Strauß Uraufführungen gab. Unter seiner Leitung traten bekannte Sänger*innen, Persönlichkeiten des Kulturlebens, Schauspieler und Ensembles auf.

2010 folgte auch ein weiteres Programm—„Broadway Impressionen“, ein klassisches Musicalprogramm mit Uraufführung am Stadttheater Baden, und im Juni 2018 inszenierte Thomas Sigwald im Rahmen des „Vienna Summer Festivals“ „Die Zauberflöte“ im Wiener Odeon und hielt Masterclasses für „dramatisches Spiel“ als auch „Stimmliche Präparation“ und „allgemeine Vorbereitung für das Musiktheater“ ab.

Thomas Sigwald arbeitet nach wie vor als Fernseh- und Filmschauspieler, zuletzt mit Regisseur Robert Dornhelm für „Vienna Blood“/ God of Shadows,, produzierte einen Pilot zu einer Comedy Trash TV Serie, dreht Industriefilme,  Dokumentationen und schreibt Drehbücher.

Thomas Sigwald ist in zweiter Ehe mit einer Primgeigerin der Wiener Symphoniker verheiratet und hat zwei Töchter aus erster Ehe.